25. Januar 2021
Ende 2020 hat die Generalversammlung der APE Europe – der internationale Verband für Agrarkunststoffe – die European Plasticulture Strategy (EPS) veröffentlicht. Die europäische Strategie zu Kunststoffen in der Landwirtschaft, die in Zusammenarbeit führender Organisationen der kunststoffrecycelnden Branche verfasst wurde, ist ein Leitfaden für den Umgang mit Kunststoffen in der Landwirtschaft, nachdem die Kunststoffprodukte für ihre Bestimmung ausgedient haben. Die gemeinsame Strategie liefert ein europäisches Modell für ein nachhaltiges End-of-Life-Management von Agrarkunststoffen.
In Europa werden in der Landwirtschaft über 720.000 Tonnen1 an Nichtverpackungskunststoffen verwendet – das sind weniger als 2 % des gesamten europäischen Kunststoffverbrauchs.
Kunststoffe spielen in der umweltfreundlichen Landwirtschaft eine wichtige Rolle und ermöglichen eine Verringerung des Pestizid-, Düngemittel-, Wasser- und Energieverbrauchs. Sie schützen die Bodenstruktur, das Wurzelwerk, Futtermittel, entlasten Ackerflächen und vermeiden die Errichtung von Landwirtschaftsgebäuden.
Obwohl Kunststoffe für die Landwirtschaft inzwischen unverzichtbar sind, haben Landwirte und Kunststoffverarbeiter die Umweltbelastung durch Kunststoffe frühzeitig erkannt und in Angriff genommen. Das Lebensende von über 80 % des in Europa vermarkteten Kunststoffvolumens wird bereits durch bestehende oder in Prüfung befindliche nationale Sammelsysteme verwaltet, an denen alle Stakeholder beteiligt sind: Landwirte, Händler und Verarbeiter. Das Ziel des EPS ist es, im Rahmen der erweiterten Herstellerverantwortung auf nachhaltige Weise effiziente technische, wirtschaftliche und ökologische Lösungen für Landwirte bereitzustellen.
Auf der Generalversammlung der Circular Plastics Alliance am 4. Dezember 2020 erklärte Pekka Pesonen, Generalsekretär der COPA-COGECA2: „Ich betrachte die European Plasticulture Strategy als ein gutes Beispiel dafür, wie Kunststoffe in der Landwirtschaft nachhaltig organisiert werden können. Um den Landwirten in der EU eine konkrete und effiziente Lösung an die Hand zu geben, brauchen wir unter den Mitgliedsstaaten einen robusten, standardisierten Ansatz. Dabei sollten neue Verordnungen nicht die Sammelinitiativen einschränken, sondern sie im Gegenteil unterstützen, um die Umsetzung der nationalen Sammelsysteme zu beschleunigen.“
Das Ziel „Kein Plastik in die Natur und 100 % recycelt“ ist, wie die Erfahrung zeigt, in allen europäischen Ländern erreichbar. Das vorgeschlagene Modell berücksichtigt Lösungen zur Reduzierung von Abfällen bereits an der Quelle durch die Entwicklung biologisch abbaubarer Produkte sowie innovativer mechanischer Techniken zur Verringerung des Verunreinigungsgrads3 bei der Entsorgung4. Außerdem sollen für eine vollständige Kreislaufwirtschaft Lösungen zur Unterstützung des Recyclings und zur Integration von recycelten Kunststoffen in neue Produkte genutzt werden.
Kontakt:
APE Europe :
Bernard Le Moine
Präsident
125, rue Aristide Briand, 92300 Levallois-Perret, France
Tél : +33 (0)1 44 01 16 49- Fax : +33 (0)1 44 01 16 52
contact@apeeurope.eu , www.apeeurope.eu
Dokument online auf www.apeeurope.eu
APE Europe ist der Fachverband für Plasticulture, der die technische Weiterentwicklung von landwirtschaftlichen Kunststoffen sowie die gezielte Sammlung und Verwertung von Altkunststoffen unterstützt. Im APE Europe sind 80 % der Hersteller von Folien, Bindegarnen und Netzen auf dem europäischen Markt zusammengeschlossen und er ist ein Ort des Informationsaustausches über technisches und regulatorisches Monitoring.
1 Folien, Bindegarne, Netze, Bewässerungsrohre
2 Europäische Landwirte und europäische Agrarkooperativen
3 Mineralisch, organisch, Wasser
4 Siehe Rafu in Frankreich