Einordnung in den europäischen Kontext
In Deutschland und der Schweiz zeigt ERDE bereits heute, dass freiwillige, branchengetragene Rücknahmesysteme für Agrarkunststoffe erfolgreich funktionieren können. Gleichzeitig bestehen europaweit unterschiedliche Rahmenbedingungen. Während Länder wie Irland auf verpflichtende nationale Systeme setzen, dominieren andernorts freiwillige Initiativen oder regionale Einzellösungen. Diese sind häufig wenig transparent, datenbasiert schwer vergleichbar und nicht flächendeckend etabliert.
Um diese Unterschiede zu überwinden, braucht es europaweit wirksame, nationale und industrienahe Sammel- und Recyclingsysteme, die an die jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst sind und gemeinsam mit allen relevanten Akteuren entwickelt werden. So lassen sich Stoffkreisläufe schließen, Wettbewerbsverzerrungen vermeiden und Trittbrettfahrerverhalten verhindern.
Fachlicher Austausch und internationale Perspektive
Der vorliegende Beitrag entstand in Kooperation mit CIPA Plasticulture, dem internationalen Fachverband für Kunststoffe in der Landwirtschaft, der sich weltweit mit allen Aspekten des Kunststoffeinsatzes im Agrarsektor befasst. Veröffentlicht wurde der Artikel im Plasticulture Magazine (September-Ausgabe), einer international etablierten Fachpublikation mit globaler Reichweite zu Innovationen und Best Practices rund um Agrarkunststoffe.
Ausblick
ERDE wird das System weiterhin konsequent ausbauen: durch die Integration zusätzlicher Kunststofffraktionen, die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Agrarhandel und Lohnunternehmen zur Schließung regionaler Lücken sowie durch die Veröffentlichung jährlicher Leistungsdaten für maximale Transparenz.
Auch der persönliche Austausch mit der Branche bleibt dabei ein zentraler Erfolgsfaktor. Veranstaltungen wie die kürzlich stattgefundene Agritechnica in Hannover, haben gezeigt, wie wichtig der direkte Dialog mit Herstellern, landwirtschaftlichen Betrieben und weiteren Stakeholdern ist. Der dortige Austausch zu Best Practices unterstreicht, dass freiwillige Systeme eine wirkungsvolle Ergänzung zu regulatorischen Rahmenbedingungen darstellen können – und dass Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft bereits heute gelebt wird.
Kontakt:
Initiative ERDE
Systemmanager Boris Emmel
emmel@rigk.de
+49 611 308600‑20
IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
Dr. Laura Müller, Referentin für Wirtschaft
l.mueller@kunststoffverpackungen.de
+49 6172 9266-30