05. Februar 2019
Das kürzlich gegründete Startup plastship GmbH baut eine digitale Plattform zum Kauf und Verkauf von Regranulaten auf.
Sie sind klein, flach, rund und farbig. Und sie sind das Beste, was aus gebrauchtem Kunststoff werden kann, damit er nicht zu Abfall wird: Regranulate. Das aus werkstofflichem Recycling gewonnene Material entspricht der nachhaltigen Ressourcennutzung im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Die Quoten für eine werkstoffliche Verwertung von Kunststoffen liegen in Deutschland aktuell bei 39 Prozent und werden ab 2022 auf 63 Prozent angehoben. Die europäische Kommission hat in ihrem Grünbuch bereits 2013 erste Grundlagen für die Verbesserung der Qualitäten recycelter Kunststoffe, die Erhöhung von Recycling-Quoten und die Verbesserung von Regranulat-Qualitäten vorgelegt. Diese Entwicklung griff vor kurzem die Bundesumweltministerin in ihrem 5-Punkte-Plan auf. Darüber hinaus wurden durch das Verpackungsgesetz und das EU-Kreislaufwirtschaftspaket erste konkret verpflichtende Schritte zum Einsatz von recycelten Kunststoffen getroffen. Aktuelle Markttrends, welche die Nachhaltigkeit von Kunststoffprodukten fordern, erhöhen zusammen mit zukünftigen Quoten für den Sekundärrohstoffeinsatz den Druck auf die kunststoffverarbeitende Industrie, sich mit den genannten Themen auseinanderzusetzen und die Kreislaufwirtschaft durch die Ressourcenwirtschaft abzulösen.
Vernetzung zwischen Erzeugern und Abnehmern
Das 2018 gegründete Startup plastship GmbH beschäftigt sich mit der Nutzung und Vermarktung von Regranulaten in Verbindung mit der Digitalisierung. Ziel ist die Unterstützung von Kunststoffverarbeitern bei der Identifikation von passenden Regranulaten über eine Internetplattform, erklären die Geschäftsführer, Andreas Bastian und Konstantin Humm. Über die digitale Plattform www.plastship.com können Kunststoff-Regranulate gekauft und verkauft werden. Sie hilft Kunststoffverarbeitern dabei, passende Regranulate zu finden, Preise zu vergleichen und Rohstoffe zu beziehen. Recycler erweitern durch das Angebot ihrer Regranulate auf der Plattform ihren Kundenkreis und sichern sich neue Absatzwege.
Da die Qualität der Regranulate von zentraler Bedeutung ist, bietet plastship zwei ergänzende Dienstleistungen an. Einerseits bewertet es die Recyclingfähigkeit von Produkten und schlägt konkrete Optimierungsmaßnahmen vor. Ziel dieses Ansatzes ist die Erhöhung der Regranulat-Qualitäten und die zu erzielenden Marktpreise. Durch die Betrachtung aller Einflussfaktoren Primärrohstoffe, Produktdesign, Nutzerverhalten und Recycling-Technologie können Stellschrauben zur Verbesserung identifiziert und genutzt werden. Das Angebot wird abgerundet durch die Beratung zum Einsatz von Regranulaten (technische und rechtliche Voraussetzungen, Rohstoffqualität, Kosten, Rohstoffbezug). Diese Dienstleistungen zielen auf die Unterstützung von Produktherstellern ab, denen eine wichtige Rolle beim Recycling von Produkten zukommt, da schon beim Produkt Design die Grundlagen für ein effektives Recycling gelegt wird.
Plastship profitiert dabei von der Expertise seiner Wiesbadener Muttergesellschaft RIGK, die bereits 1992 von Kunststofferzeugern und -verarbeitern gegründet wurde, nachdem 1991 die Verpackungsverordnung in Kraft getreten war. Mit deutschlandweit 60 Mitarbeitern betreibt RIGK insgesamt acht lizenzentgeltbasierte Rücknahmesysteme für Verpackungen schadstoffhaltiger und nicht-schadstoffhaltiger Füllgüter. Während RIGK die gesamte Logistik organisiert, wird die Beratung und Vernetzung durch plastship zur Vereinfachung des Handels zwischen Erzeugern und Abnehmern beitragen und die Tätigkeit der Muttergesellschaft perfekt ergänzen.
Weitere Informationen:
plastship GmbH
Andreas Bastian
Geschäftsführer
Tel.: +49 151 42101053
bastian@plastship.com
Konstantin Humm
Geschäftsführer
Tel.: +49 151 42429482
humm@plastship.com