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20. März 2024

Entwicklung eines freiwilligen Verhaltenskodex für den nachhaltigen Einsatz von Kunststoffen in der Landwirtschaft

Die Nutzung von Kunststoffen im Agrarsektor verzeichnet einen signifikanten Anstieg, wobei jährlich etwa 12,5 Millionen Tonnen Kunststoffprodukte in der Pflanzen- und Tierproduktion verwendet werden. In diesem Kontext ist es von entscheidender Bedeutung, dass Organisationen sich aktiv für die umweltgerechte Rücknahme und das Recycling dieser Agrarkunststoffe einsetzen. Ein gutes Beispiel dafür ist die kürzlich erneuerte freiwillige Selbstverpflichtung der Initiative ERDE.

Eine weitere Organisation, die sich für dieses Ziel einsetzt, ist die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Sie arbeitet an der Entwicklung eines freiwilligen Verhaltenskodex – des "Voluntary Code of Conduct" (VCoC) – für den nachhaltigen Einsatz von Kunststoffen in der Landwirtschaft.

Die Vorteile von Kunststoffen in der Nahrungsmittelproduktion sind bekannt, da sie zu höheren Ernteerträgen und effizienterer Wassernutzung beitragen.

Dennoch stellen mangelndes Management und fehlender Zugang zu geeigneten Entsorgungs- und Recyclinginfrastrukturen oft ein Problem dar, was dazu führt, dass landwirtschaftliche Kunststoffprodukte häufig in der Umwelt landen und potenzielle Risiken für Mensch und Umwelt darstellen.

Eine umfassende Bewertung der FAO aus dem Jahr 2021 beleuchtete die Vorzüge und Herausforderungen des Einsatzes von Kunststoffen in der Landwirtschaft. Die Studie unterstrich die Notwendigkeit, einen Ausgleich zwischen Nutzen und Kompromissen zu finden sowie dringend globale Maßnahmen, eine verbesserte Governance und sektorübergreifende Zusammenarbeit zu fördern, um die Probleme im Zusammenhang mit Kunststoffen in Agrar- und Ernährungssystemen anzugehen.

Der VCoC zielt darauf ab, einen politischen Rahmen für einen nachhaltigen Einsatz von Kunststoffen in der Landwirtschaft zu bieten. Er soll politischen Entscheidungsträgern helfen, Politiken und Strategien zu entwickeln und zu stärken, sowie anderen Interessengruppen entlang der Agrar- und Ernährungswertschöpfungskette Empfehlungen und bewährte Praktiken an die Hand geben. Von Mai bis Dezember 2023 fanden globale und regionale Multi-Stakeholder-Konsultationen zu den wichtigsten Elementen der VCoC statt, und seit Januar 2024 laufen weitere Konsultationen zwischen FAO-Mitgliedern. Weitere Informationen werden in Kürze veröffentlicht, und wenn Sie Fragen zum Prozess haben, wenden Sie sich bitte an den Zuständigkeitsbereich bei FAO: Agri-Plastics.

Die RIGK GmbH engagiert sich ebenfalls aktiv für dieses Thema und setzt sich mit ihren Systemen aus dem Agrarsektor wie beispielsweise der IK-Initiative ERDE dafür ein. Das Rücknahme- und Verwertungssystem für Erntekunststoffe in Deutschland hat dieses Jahr ihre freiwillige Rücknahmeverpflichtung für Erntekunststoffe erneuert und ambitionierte Ziele gesetzt, um die Sammlung und das Recycling von Agrarkunststoffen voranzutreiben: Bis 2026 sollen über 60% der deutschen Spargelfolien und bis 2027 über 75% der Silo- und Stretchfolien recycelt werden. Zusätzlich wurden konkrete Sammelziele für andere Agrarkunststoffe festgelegt. Pilotprojekte testen die Integration weiterer Fraktionen wie Tropfrohre und Gewächshausfolien. Im Jahr 2022 konnten durch diese Anstrengungen bereits insgesamt 38.476 Tonnen Agrarkunststoffe gesammelt werden, was einer CO2-Einsparung von 42.748 Tonnen entspricht.

Die Unterstützung von Initiativen wie dem VCoC durch Konsultationen und die Bereitstellung von Best Practices und Lernerfahrungen sind also entscheidend für mehr Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft. RIGK begrüßt daher die Bemühungen der FAO, einen nachhaltigen Umgang mit Kunststoffen in der Landwirtschaft zu fördern, um gemeinsam zur Ernährungssicherheit, Lebensmittelsicherheit, menschlichen Gesundheit und Umweltschutz beizutragen.

 

Weitere Informationen:

Mirco Gattinger
Marketing & Social Media Manager
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gattinger(at)rigk.de