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10. November 2023

Kooperation für die Umwelt: Zusammenarbeit von RIGK und Marktgemeinschaft Bodenseeobst für Recycling von Hagelschutznetzen im Raum Bodensee

Der Bodensee, mit seiner atemberaubenden Naturkulisse und seiner fruchtbaren Landwirtschaft, ist zweifellos ein Juwel im Herzen Europas. Diese Region, die Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst, ist bekannt für ihre Obst- und Weinproduktion, die nicht nur lokal, sondern auch international geschätzt wird. Um jedoch die wertvollen Ernten vor den unberechenbaren Launen des Wetters zu schützen, sind viele Landwirte auf Hagelschutznetze angewiesen. Bei allen zweifellosen Vorteilen aber wirft der Einsatz auch die Frage auf, wie die Netze am besten recycelt werden können, um Umweltauswirkungen zu minimieren. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts hat sich die RIGK GmbH mit der Marktgemeinschaft Bodenseeobst aus Friedrichshafen zusammengetan, um nicht mehr benötigte Hagelschutznetze dem Recycling zuzuführen.

Nachhaltiger Schutz im Raum Bodensee: Erfolgreiches Recycling von Hagelschutznetzen durch Zusammenarbeit von RIGK und Marktgemeinschaft Bodenseeobst.

Die Bedeutung des Hagelschutzes im Bodenseeraum

Der Bodenseeraum ist bekannt für seine empfindlichen Kulturen wie Äpfel, Birnen, Kirschen und Weintrauben. Ein plötzlicher Hagelsturm kann in kurzer Zeit verheerende Schäden an diesen Ernten verursachen und die Existenzgrundlage vieler Landwirte gefährden. Um ihre Früchte zu schützen, setzen Landwirte Hagelschutznetze ein, die über die Obstbäume und Weinreben gespannt werden. Diese Netze sind äußerst effektiv und haben sich als wirksame Methode erwiesen, um Hagelschäden zu minimieren. Gunnar Weise von der Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG erläutert die Wichtigkeit der Hagelschutznetze: „Ein gesicherter Obstbau ohne Hagelschutznetze ist schlicht nicht denkbar. Darüber hinaus haben die Hagelschutznetze in Zeiten stetig steigender Temperaturen auch den Zusatznutzen, dass sie das Obst vor Sonnenbrand schützen; je dunkler die Netze sind, umso größer ist dieser Schutzeffekt.“

Die Herausforderung des Hagelschutznetz-Recyclings

Seit 2017 besteht die Kooperation zwischen der RIGK GmbH und der Marktgemeinschaft Bodenseeobst und im Schnitt werden pro Jahr 50 bis 80 Tonnen Netze wiederverwertet. In Summe sind so bereits über 300 Tonnen Hagelschutznetze recycelt worden. Gunnar Weise zu den Anfängen des Systems: „Wir hatten schlicht und ergreifend keine Möglichkeit, die Netze zu entsorgen, umso mehr freut es uns, dass die Netze durch die Kooperation mit RIGK nun in den Kreislauf zurückgeführt und zu neuen Produkten wiederverwertet werden.“ Allerdings ist eine etwas aufwendigere Behandlung nötig, um die ausgedienten Hagelschutznetze dem Recycling zuzuführen. Die Netze werden eingerollt und zu Ballen verdichtet, um so das Volumen zu reduzieren und die Transportkosten zu minimieren. Die Hagelschutznetze, die aus dem Material HDPE gefertigt sind, müssen sortenrein gesammelt werden und sind in der Verwertung für Recyclingunternehmen nicht ohne Tücken. Sie nehmen ein großes Volumen ein, bei geringem Gewicht. Die Netze werden zu einem dunklen Regranulat verarbeitet, das wieder in den Wertstoffkreislauf zurückgeführt wird.

„Die Zusammenarbeit mit RIGK ist wirklich sehr partnerschaftlich und ich kann auch den Entsorgungsunternehmen und den teilnehmenden Landwirten nur ein großes Lob aussprechen. Die Landwirte sammeln die Hagelschutznetze sehr sortenrein und die Abholung verläuft reibungslos“, so Weise weiter.

Für größere anfallende Mengen stellen die von RIGK eingesetzten Entsorgungsunternehmen beim Landwirt direkt einen Container und holen diesen befüllt wieder ab. Mengen unter 1 ½ Tonnen können die Landwirte bei einer Sammelstation abgeben. Die Sammlung und Wiederverwertung der Hagelschutznetze bietet die Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG zu einem Selbstkostenbeitrag an.

Das Projekt der Rücknahme und Verwertung der Hagelschutznetze im Bodenseeraum zeigt ein weiteres Mal, wie wichtig und im Ergebnis auch nutzbringend die Kooperation verschiedener Partner ist. Am Ende profitieren alle Beteiligten, die Nutzer der Hagelschutznetze und die Umwelt.

Im nächsten Schritt sollen die Produzenten der Netze über den Beitritt in die Initiative ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) ihren Beitrag zu der erfolgreichen Rückführung leisten und somit die Entsorgungskosten für den Anwender weiter reduzieren. Diese gelebte Produzentenverantwortung hat sich bereits für die über ERDE zurückgenommenen Erntekunststoffe (Folien, Netze und Garne aus dem Agrarbereich) bewährt.

„Insgesamt ist das Recycling von Hagelschutznetzen im Bodenseeraum nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern auch eine Möglichkeit, die lokalen Teilnehmer in der Werkstoffkette zu integrieren und die Region als nachhaltiges Vorbild zu etablieren,“ fasst Gunnar Weise das Projekt zusammen.


Bei Fragen zur Kooperation wenden Sie sich bitte an:

Boris Emmel
Prokurist / Systemmanager ERDE
+49 611 308600-20
emmel(at)rigk.de