Eine Zeitung, Kaffeetasse und eine Brille auf einem Tisch

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19. September 2022

Wertstoffkreisläufe schließen

Jährlich gelangen 11 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Ozeane und im Jahr 2050 könnte es mehr Plastik in den Meeren geben als Fische. Ein weiterer bedenklicher Zusammenhang: mit der steigenden Menge an produziertem Kunststoff, steigt auch die Menge des Plastikabfalls, den die Meere verkraften müssen. Experten gehen davon aus, dass, wenn nichts unternommen wird, sich der Plastikeintrag in die Meere bis 2040 vervierfacht, was einer Menge von 600 Mio. Tonnen entspricht. Es gibt bereits einige Initiativen, die sich um die Beseitigung des Plastiks aus den Meeren kümmern; eine der Bekanntesten ist sicherlich The Ocean Cleanup von Boyan Slat. Entgegen der allgemeinen Annahme ist eine der prominentesten Arten von Plastikmüll in den Meeren (der Anteil beträgt ca. 10%) zurückgelassene, verlorene oder weggeworfene Gegenstände aus dem Fischfang - gemeinhin als „Ghost Gear“ bezeichnet, zudem sind sie für die Tierwelt mit am problematischsten.

Plastikmüll durch Recycling wieder in den Wertstoffkreislauf zurückführen

Plastikmüll aus dem Meer beseitigen ist das eine, aber was geschieht mit dem aus dem Meer gefischten Plastik? Diesem Thema hat sich das niederländische Start-up Healix verschrieben, das besonders Plastikabfall, der aus Faserkunststoffen besteht in den Wertstoffkreislauf zurückführt. Healix recycelt PP und HDPE Kunststoffe und greift dabei auf Meeresplastik zurück, das aus maritimen Netzen, Garnen und Seilen, Blumennetzen, Ballennetzen oder Big Bags besteht, die von den Initiativen The Ocean Cleanup und Adivalor gesammelt werden. Durch einen hochmodernen Prozess inklusive Reinigung und Compounding führt Healix die Kunststoffe als Rezyklate wieder in den Kreislauf zurück und sorgt so für einen Closed-Loop.

Gemeinsame Kooperation zwischen Sammlung, Recycling und Herstellung sichert den Erfolg

RIGK ist Teil der Initiative und beliefert Healix mit Materialien aus seinen Rücknahmesystemen ERDE und RIGK-SYSTEM. So werden die Rohstoffe, die zum Beispiel in den Ballennetzen stecken wieder als Rezyklate in der Produktion neuer Produkte eingesetzt. Rezyklate aus Post Consumer Faserkunststoffen sind als Grundstoff für die Produktion interessant, da sie in der Regel sehr homogen sind, lange Molekülketten haben und sich durch einen geringen Schmelzflussindex (MFI) auszeichnen. Als Endprodukt in der Recyclingkette stehen zertifizierte Rezyklate, die in ihren Eigenschaften neu produzierten PP oder HDPE Polymeren extrem nahe kommen. Der entscheidende Unterschied liegt allerdings in der CO2-Reduktion im Vergleich zu neuen Polymeren, die zwischen ca. 75% und 77% beträgt. So erschließt Healix mit seinem System weitere Rohstoffe und stellt damit einen zusätzlichen Baustein auf dem Weg, weg von der linearen zur zirkulären Wirtschaft dar. Durch Kooperationen mit RIGK und dem Verwerter ADIVALOR und Tama, dem weltweit größten Hersteller von Pressengarnen, ist eine langjährige Perspektive gesichert. Unter dem Namen Tama Cycle Twine hat Tama zum Beispiel ein neues Sortiment an runden Polymer-Pressengarnen auf der Grundlage von Healix-Produkten auf den Markt gebracht. So ist nicht nur das Angebot an Rezyklaten gesichert, sondern auch deren Einsatz in der Produktion neuer Produkte. Weitere Informationen unter www.Healix.eco.

Weitere Informationen:
Geschäftsführung
Jan Bauer
bauer(at)rigk.de