28. Juni 2019
ERDE-Initiative verpflichtet sich zur Rücknahme und Verwertung von Erntekunststoffen
Berlin, den 27. Juni 2019 - Die IK-Initiative ERDE (Erntekunststoffe Recycling Deutschland) verpflichtet sich, 65 Prozent aller in Deutschland auf den Markt gebrachten Silo- und Stretchfolien bis zum Jahr 2022 zu sammeln und zu recyceln. Offiziell überreicht wurde die freiwillige Selbstverpflichtung im Rahmen des Parlamentarischen Abend der Kunststoff verarbeitenden Industrie am 26. Juni 2019 in Berlin. Frau Dr. Regina Dube, Abteilungsleiterin Wasserwirtschaft, Ressourcenschutz und Anpassung an den Klimawandel im Bundesumweltministerium, nahm die Selbstverpflichtung entgegen. Unterzeichner sind neben der ERDE-Initiative die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen, der Deutsche Raiffeisenverband, der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. sowie der Bundesverband Lohnunternehmen.
„Alle Erntekunststoffe sollen gesammelt und recycelt werden, um den Kreislauf zu schließen und den Eintrag von Kunststoffen in den Boden und die Umwelt zu vermeiden“, erläutert ERDE-Geschäftsführer und IK-Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Bruder die ambitionierten Ziele der ERDE-Initiative. Und er ergänzt: „Hersteller und Inverkehrbringer von Agrarfolien sind das Rückgrat der Initiative, ihr starkes finanzielles Engagement ermöglicht erst eine kostengünstige Rücknahme der gebrauchten Folien. Das ist gelebte erweiterte Produktverantwortung.“ Gleichzeitig werden durch den Ausbau des Recyclings die CO2-Emissionen reduziert.
Bisher werden 25 Prozent der Silo- und Stretchfolien von ERDE gesammelt und recycelt. Rund 70 Prozent der gesammelten Agrarfolien werden in Deutschland recycelt, die übrigen 30 Prozent im EU-Ausland. Die gebrauchten Folien werden zu wertvollen Rohstoffen, unter anderem für neue Agrar- und Baufolien, Bewässerungsschläuche und Müllbeutel.
Nächstes Ziel: Integration von Spargelfolien, Rundballennetzen und Mulchfolien
Die Aufnahme weiterer Erntekunststoffe in das Rücknahme- und Verwertungssystem ist erklärtes Ziel der Selbstverpflichtung. Zwar machen Silo- und Stretchfolien mit zwei Dritteln den Großteil der Anwendungen aus, zukünftig werden aber auch Spargelfolien, Rundballennetze und Mulchfolien in den Kreislauf integriert. Damit strebt ERDE eine ganzheitliche Verwertungslösung für alle Erntekunststoffe an.
Agrarhandel, Lohnunternehmen und Landwirte sind wichtige Säulen für den ERDE-Erfolg
Das ERDE-System basiert auf einer Vielzahl von Sammelstellen, die von den Mitgliedern der Verbände des Agrarhandels und der Lohnunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Systembetreiber RIGK GmbH aufgebaut wurden.
„Das Konzept der Rücknahme funktioniert nur, wenn Hersteller, Inverkehrbringer und Landwirte eng zusammenarbeiten“, erläutert Dr. Henning Ehlers, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Raiffeisenverbandes die Beweggründe für die Unterstützung: „Unsere genossenschaftlichen Unternehmen tragen die ERDE-Initiative engagiert mit, schaffen immer mehr Sammelstellen und unterstreichen damit ihr Verständnis von nachhaltigem Ressourceneinsatz.“
Landwirte und Lohnunternehmen leisten durch sortenreine Trennung von Folien sowie durch die Vorreinigung einen aktiven Beitrag zum Recycling.
Die Fortschritte der ERDE-Initiative werden jährlich von externer Seite überprüft. Im Jahr 2023 werden gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium neue Meilensteine festgelegt.
Weitere Infos zu ERDE-Recycling finden sie hier
Über die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V.
Die IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e. V. vertritt als Branchenverband die Interessen der Hersteller von Kunststoffverpackungen und Folien in Deutschland und Europa. Die mittelständisch geprägte Branche hat über 90.000 Beschäftigte und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 15 Mrd. Euro. Kunststoffverpackungen haben aktuell einen Anteil von 44 Prozent am deutschen Verpackungsmarkt. Die IK ist der größte Trägerverband des Gesamtverbandes Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) und engagiert sich damit auch für die Belange der gesamten Kunststoff verarbeitenden Industrie.
Über den Deutschen Raiffeisenverband e.V. (DRV):
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2 024 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 82 000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,6 Mrd. Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
Über den Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (BVA):
Der Bundesverband der Agrargewerblichen Wirtschaft (BVA) ist die Interessenvertretung des privaten Agrarhandels in Deutschland. Die Mitglieder des BVA sind größtenteils mittelständische Betriebe unterschiedlicher Gesellschaftsformen, die mit Getreide, Futtermitteln, Ölsaaten, nachwachsenden Rohstoffen, Saatgut sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln handeln. Ebenfalls bereiten sie die von der Landwirtschaft gelieferten Agrarrohstoffe wie Getreide und Ölsaaten qualitativ durch Trocknung und Reinigung auf und vermarkten diese Produkte als Nahrungs- und Futtermittel im In- und Ausland.
Über den Bundesverband Lohnunternehmen e.V. (BLU):
Der BLU Bundesverband Lohnunternehmen e.V. ist die gemeinsame Interessenvertretung der Lohnunternehmen und Agrardienstleister in Deutschland. Rund 2.000 Lohnunternehmen mit ihren 30.000 Mitarbeitern aus 12 Landesverbänden und -gruppen sind im BLU organisiert. Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind neben der politischen Interessenvertretung und der Etablierung des Berufsstandes, vor allem die Dienstleistungen
für Mitglieder wie Beratung (juristisch, betriebswirtschaftlich und technisch), fachliche Information und Weiterbildung. Die Geschäftsstelle des BLU hat ihren Sitz in Suthfeld-Riehe bei Hannover.