Eine Zeitung, Kaffeetasse und eine Brille auf einem Tisch

Presse

28. September 2020

Mit plastship und RecyClass Kunststoffverpackungen nachhaltig gestalten

Recyclingfähige Kunststoffe

Waldems, Juli 2020 - Andreas Bastian, Gründer und Geschäftsführer von plastship, einer Serviceplattform für Kunststoffrezyklate ist sich sicher: „Wenn ich ein Produkt kaufe, möchte ich, dass dessen Verpackung recycelt wird. Bisher kann ich das als Verbraucher allerdings nicht wirklich erkennen. Wird eine Verpackung denn recycelt und wenn ja, wie gut? Die Frage der Recyclingfähigkeit bezieht sich in eigentlich allen Kunststoff-Stoffströmen – ob von gewerblichen Endverbrauchern oder von Haushaltssammlungen – in direkter Weise auf die Input-Qualität im Recycling. Wenn sich diese verbessert, verbessert sich auch die Qualität von Kunststoffrezyklaten. Die Qualität von Kunststoffrezyklaten bedingt wiederum, sofern rechtlich möglich, deren Einsatzmöglichkeiten. Um sich als Marke dem Thema Nachhaltigkeit anzunähern, ist die Sicherstellung genutzte Verpackungen als hochwertige Ressource im Kreislauf zu halten ein guter erster Schritt.“

Eine Kennzahl zur Förderung der Kreislaufwirtschaft

Die Recyclingfähigkeit kann das entscheidende Kriterium für die Kreislauffähigkeit und damit für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft im Bereich Kunststoffverpackungen sein, wenn sie nicht nur für ein Recycling sorgt, sondern gleichzeitig auch die zu erreichende Rezyklatqualität steigert. Die Herausforderung ist, wie so oft, dass sich die Realität in einem Standard wiederfindet, der valide und vergleichbare Ergebnisse liefert, ein breites Anwendungsgebiet ermöglicht und skalierbar ist. Damit können Effekte auch überregional spürbar und die Wirksamkeit von Optimierungsmaßnahmen nachvollziehbar werden. Dazu ist eine internationale Herangehensweise erforderlich. Da sich Stoffströme oftmals über Grenzen hinwegbewegen und Kunststoffverarbeiter und Marken in den häufigsten Fällen international tätig sind, macht es Sinn einen europäischen Standard in der Bemessung der Recyclingfähigkeit zu verfolgen. So wird es allen Akteuren erleichtert, sich an einer Bemessungsgrundlage für die gemeinsame Verfolgung nachhaltiger Ziele und der Förderung der Kreislaufwirtschaft für Kunststoffverpackungen auszurichten.

Ein Europäischer Standard für die Bewertung der Recyclingfähigkeit

RecyClass ist für Bastian „das vielversprechendste Instrument, um einen umfassenden EU-weiten Standard für die Bewertung der Recyclingfähigkeit zu schaffen und damit Kunststoffverarbeitern, Markeninhabern und Endverbrauchern Klarheit in Bezug auf die Recyclingfähigkeit zu verschaffen.“ In der Initiative schlossen sich 2019 verschiedene Akteure aus der Wertschöpfungskette von Kunststoffverpackungen zusammen, um einheitliche Richtlinien für das Design for Recycling zu schaffen  - eine standardisierte Methode und Testprotokolle zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen und neuer Verpackungstechnologien auf dem europäischen Markt.

RecyClass legt durch die Einbeziehung der praktischen Realität aus Sicht der europäischen Kunststoffverwerter ein stabiles Fundament, kreislauffähige Verpackungen auf den europäischen Markt zu bringen. Dabei wird auch berücksichtigt, dass sich die Sammel- und Verwertungsstrukturen der einzelnen Länder voneinander unterscheiden. RecyClass definiert allgemeingültige Anforderungen an die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen aus allen Anwendungsbereichen und arbeitet diese in seine Design for Recycling Guidelines ein. plastship als Zertifizierungsstelle bewertet und zertifiziert die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen auf Basis der RecyClass-Methode und unterstützt Marken und Hersteller beim Design kreislauffähiger Verpackungslösungen. Für Verbraucher können gut recyclingfähige Verpackungen gekennzeichnet werden. Ergebnis ist die Einordnung in eine Recyclingfähigkeitsklasse (A-F) per Zertifikat, ein Ergebnisreport und ein Logo inkl. Zertifikatsnummer. Auf Wunsch fertigt plastship auch Benchmarks zu Verpackungsportfolios an.

Gut zu recyceln – was bedeutet das?

Damit eine Verpackung „problemlos recycelt“ werden und „potenziell in einen geschlossenen Kreislauf für die gleiche Anwendung fließen kann“ (Recyclingfähigkeitsklasse A), sollte die Verpackung dem Stoffstrom in der Verwertung entsprechend gestaltet sein. Grundsätzlich gilt, dass ein möglichst hoher Anteil des Zielpolymers, helle Farben und möglichst wenige kontaminierende (stoffungleiche und im Prozess nicht voneinander trennbare) Komponenten verwendet werden sollten, um die Qualität von Kunststoffrezyklaten zu fördern. RecyClass definiert für die Recyclingfähigkeit folgende Mindestanforderungen:

  • „Das Produkt muss aus einem Kunststoff hergestellt sein, der zum Recycling gesammelt wird, einen Marktwert hat und / oder durch ein gesetzlich vorgeschriebenes Programm unterstützt wird.
  • Das Produkt muss sortiert und zu definierten Strömen für Recyclingprozesse gebündelt werden.
  • Das Produkt kann mit kommerziellen Recyclingverfahren verarbeitet und zurückgewonnen / recycelt werden.
  • Der recycelte Kunststoff wird zu einem Rohstoff, aus dem neue Produkte hergestellt werden.

„[…] die Erfüllung dieser vier Kategorien bedeutet jedoch nicht automatisch, dass ein Produkt recycelbar ist. Recyceltes Material ist in vielen verschiedenen Qualitätsstufen erhältlich, die unter anderem von der Qualität des zu verarbeitenden Materials abhängen. […].“

Während einer Prüfung werden nicht nur Spezifikationen von Herstellern gesammelt und per Online-Tool analysiert, sondern von akkreditierten Auditoren über definierte Analysen bestätigt und per Zertifikat ausgewiesen. Die Daten und Informationen zu Sammlung, Sortierung, Trennbarkeit und Verwertung von Verpackungen werden EU-weit betrachtet, systematisch in einem validen Prozess anhand realistischer Kriterien untersucht und die praktische Recyclingfähigkeit nachgewiesen. Zusätzlich werden die Gründe für eine Bewertung nachvollziehbar erläutert sowie Alternativen und Best-Practices kommuniziert. Auch unter Berücksichtigung möglicher Zielkonflikte zwischen Recyclingfähigkeit und Funktionen der Verpackung.

Nachhaltigkeit – weit mehr als ein Marketing-Aspekt

Für Andreas Bastian wird die Nachhaltigkeit von Produkten zunehmend eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Bereits heute verstünden immer mehr Verbraucher, was eine auf das Recycling optimierte Verpackung auszeichnet und inwiefern sie dem Umweltschutz dient. „Die Endverbraucher werden durch die sichtbare Zertifizierung zunehmend in die Lage versetzt, nachhaltige Produkte und Verpackungen zu erkennen. Das wird sich mittelfristig auch auf das Produktmarketing auswirken. Da ist heute schon Bewegung zu sehen. Viele Industrieunternehmen richten sich an neuen Nachhaltigkeitszielen aus, die dazu führen, dass Lieferketten optimiert und damit auch bisherige Verpackungslösungen überdacht werden. Letztendlich wird die Kreislauffähigkeit eines Produkts und einer Verpackung im Sinne der Nachhaltigkeit an Bedeutung weiter zunehmen. Die Recyclingfähigkeit liefert die belastbare Kennzahl für die Ausrichtung an der Kreislaufwirtschaft. Und auch wenn die Etablierung recyclingfähiger Verpackungen vielleicht nur ein kleiner erster Schritt ist, ist es doch ein Schritt in die richtige Richtung.“

RecyClass ist eine umfassende branchenübergreifende Initiative, die darauf abzielt, die Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen in Europa zu fördern. RecyClass bewertet die Recyclingfähigkeit und gibt spezifische Empfehlungen, wie das Verpackungsdesign verbessert werden kann, um es an die aktuellen Recyclingtechnologien anzupassen. Zu den Aktivitäten innerhalb von RecyClass gehören die Entwicklung von Protokollen zur Bewertung der Recyclingfähigkeit und das Testen von innovativen Materialien. Die Ergebnisse werden zur Aktualisierung der RecyClass Design for Recycling-Richtlinien und des kostenlosen Online-Tools verwendet.

Pressekontakt:
Mireia Boada
Mireia.Boada(at)plasticsrecyclers.eu; www.recyclass.eu

plastship ist eine Tochtergesellschaft der RIGK GmbH, einem deutschen Betreiber von Rücknahmesystemen mit mehr als 25 Jahren Erfahrung im Kunststoffrecycling, welche digitale Lösungen anbietet, um nachhaltige Kunststoffkreisläufe zu etablieren. Das Unternehmen betreibt ein Dienstleistungsnetzwerk, um den Einsatz von recycelten Kunststoffen zu steigern und die europäische Kreislaufwirtschaft zu fördern. Dabei werden drei Herausforderungen angegangen: Die Versorgung mit passenden Rezyklat-Qualitäten wird durch eine digitale Plattform vereinfacht, die Recyclingfähigkeit von Produkten und Verpackungen kann über komplette Sortimente geprüft und zertifiziert werden und individuelle Recyclingkonzepte - von der Sammlung von Produkten nach Gebrauch bis zum Wiedereinsatz in neuen Produkten - werden unter Zuhilfenahme des Netzwerks entwickelt. Durch die Kombination von digitalen Ansätzen und einem Maximum an Dienstleistungsorientierung, ist plastship ein Projektpartner für Unternehmen, welcher bei der Organisation, der Durchführung und der Kommunikation von Aktivitäten im Kunststoffrecycling und bei der Nutzung von recycelten Kunststoffen unterstützt.

Pressekontakt:
Andreas Bastian
bastian(at)plastship.com; www.plastship.com

Weitere Informationen:
Andreas Bastian, plastship GmbH
Auf der Lind 10, 65529 Waldems
Tel.: +49 6126-58 980-12, Mobil: +49 151-42 10 10 53

Redaktioneller Kontakt, Belegexemplare:
KONSENS Public Relations GmbH & Co. KG
Philipp Lubos
Im Kühlen Grund 10
D-64823 Groß-Umstadt
Tel.: +49 60 78-93 63-12, Fax: -20
mail(at)konsens.dewww.konsens.de